Samstag, 21. November 2009

Illnau früher: Interview mit Samuel Bünzli


Interview mit Samuel Bünzli

Name: Samuel Bünzli
Geburtsdatum: 29.08.1938
Familie: verheiratet, zwei erwachsene Töchtern, Grossvater
Job: Kaufmann
Hobbys: Fischen, Velofahren und Skifahren

Samuel Bünzli wohnt seit seiner Geburt in Illnau, früher jedoch in Oberillnau, jetzt im Gstück. Er war im Ausland tätig und arbeitete eine Weile dort. In Illnau gab es zu seiner Schulzeit ca. 500 Leute. Ein grosser Teil davon waren Bauern. Es gab Heuferien, aber dafür keine Sportferien. Die meisten Kinder waren Bauernkinder. Die Bauernkinder mussten in den Heuferien viel arbeiten. Die grösste Skipiste war beim Horn, dort wo jetzt das Wasserreservoir steht. Es gab auch eine vom Gstück ins Oermis. Herr Bünzli ging in die Primarschule Hagen wie wir heutzutage. In die Sekundarschule ging er an der Effretikonerstrasse. Turnhallen gab es früher noch nicht. Darum mussten sie im Freien turnen. Die Bauernbetriebe waren zu klein, um die ganze Familie zu ernähren. Darum gab es immer weniger Bauern. Man hatte nur 6-8 Hektaren. Heutzutage hat man 30-50 Hektaren. Früher schaffte die ganze Familie auf dem Hof. Heute schafft der Bauer mit den Maschinen alleine. Früher arbeitete man mit Pferden. Man musste in die Schule, aber nach der Schule wurde zu- erst die Landarbeit gemacht, erst danach die Hausaufgaben. Meistens hatten die Mädchen Zöpfe in der Schule. Es gab 29 Schüler/innen in der 5.-6. Klasse. Zum Spielen gab es keine Gegenstände, man spielte meistens Fangen oder Verstecken. Im November 1972 brannte der alte Löwen. Am 25. Juni 1975 gab es einen grossen Orkan und als Folge davon grosse Schäden an Häusern und Wäldern. Eine Familie konnte nicht mehr in ihrem Haus wohnen. Illnau wuchs von einem kleinen zu einem grossen Dorf heran. Weil Illnaus Bauland schon überbaut ist, wird unser Dorf nur minimal weiter wachsen. 1945 gab es in Illnau ca. 25 Autos. Man kannte fast jede Autonummer. Man ging eigentlich nie in die Ferien. 1950 kauften Bünzlis ihr erstes Auto. Früher gab es noch Dampflokomotiven und später gab es dann die elektrischen.
Caroline Bodmer und Simone Obrist

Fotos: Klassenfoto Ende 3. Oberstufe, Der frühere Gasthof "Löwen", der 1972 abbrannte

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